Klasse 10c auf Exkursion in der Metropolregion Rhein-Ruhr

Anfang Juni machte sich die Klasse 10c mit ihrem Erkunde- und Klassenlehrer Herrn Heselhaus auf den Weg in den Ruhrpott – offiziell: Metropolregion Rhein-Ruhr, ein polyzentrischer Verdichtungsraum im Zentrum Nordrhein-Westfalens. Konkretes Ziel war die Stadt Oberhausen im Herzen des Ruhrgebietes. Pünktlich um 8:04 Uhr ab Bonn Hbf abfahrend, mussten wir wegen einer Baustelle einen Umweg fahren und random wurde Duisburg Hbf zur Endstation erklärt.

Treffpunkt am Morgen war der Hauptbahnhof in Oberhausen, der für Stadtwerdung und Industrialisierung von großer Bedeutung war. Die Innenstadt ist geprägt durch einen schachbrettartigen Grundriss sowie etliche begrünte Plätze und Alleen. Dieses „Parkstadt-Konzept" vom ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wurde jüngst wieder aufgegriffen. In der Nähe des Hauptbahnhofs befindet sich der Friedensplatz mit seiner augenscheinlichen Symmetrie als Kristallisationspunkt. Industrieanalagen sind Keimzellen der Siedlungsgeschichte. Ursprünglich war dort eine Eisenhütte angesiedelt, die schon zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts diesen Platz zur Stadtentwicklung frei machte. Heute sind dort in historischen Gebäuden das Amtsgericht, das Polizeipräsidium sowie die ehemalige Reichsbank angesiedelt. Augenfällig ist die Neugestaltung des Saporisha-Platzes mit seiner grünen und blauen Infrastruktur. Am benachbarten Platz dem Altmarkt liegt die 1,2 km lange Haupteinkaufsstraße Oberhausens, die Marktstraße. Ein Obelisk am Neptunbrunnen schmückt den Platz, der für die städtische Straßenkultur von zentraler Signifikanz ist. Fortschrittlich ist auch das benachbarte, neue Jobcenter mit gebäudeintegriertem Dachgewächshaus am Altmarkt. Durch den Grillopark sind wir zum historischen Rathaus gewandelt, wo wir im Ratssaal in Anlehnung an die jeweilige politische Gesinnung Platz nahmen. Besonders sehenswert war die neoklassizistische Decke. Vom Turm des Rathauses aus eröffnete sich ein Weitblick über die gesamte Metropolregion. Per ÖPNV gelangten wir in die älteste Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets: Eisenheim von 1846. Mit ihrer über 150-jährigen Entstehungsgeschichte gibt sie einen guten Einblick in die Entwicklung des Werkswohnungsbaus. In einem Haus wohnten vier Parteien auf jeweils etwa 50 qm. Im Hinterhof befinden sich Gärten und ein Nebengebäude ehemals als Stallung genutzt. Per pedes ging es zum ehemaligen Zechen- und Kokereigelände Osterfeld, das 1999 Schauplatz einer Landesgartenschau war. Parallel zu einer ehemaligen Werksbahntrasse, heute vom ÖPNV genutzt, erreichten wir das Einkaufszentrum CentrO, ein weiteres Beispiel für die Folgenutzung ehemaliger Montangelände und den Stadtumbau in der Emscherzone.
Nach der Mittagspause im CentrO besuchten wir zum krönendem Abschluss das Gasometer. Von seinem Dach aus unterlagen wir der Illusion eines Flusses, der wahrhaftig nur ein Kanal ist; während umgekehrt der benachbarte Fluss Emscher in seinem Betonbett wie ein Kanal ausschaut. Im Gasometer flashte uns die Ausstellung Planet Ozean mit beeindruckenden Fotografien über und aus unseren Weltmeeren.

Noch umständlicher wurde by travelling with Deutsche Bahn der Rückweg, weil der geplante RE 5 gar nicht erst in Oberhausen abfuhr. Die An- und Abreise erfolgte natürlich mit dem Deutschlandticket, so dass wir ökologisch wertvoll und nachhaltig einen beeindruckenden Exkursionstag erlebten.

 

10c Ruhrgebiet