Ein Jahr "Rheinpiraten" im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016/17 - Meere und Ozeane

In der Jahrgangsstufe 8 im Fach Biologie beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler des KFG mit dem Inhaltsfeld Ökologie. Dabei lag in diesem Schuljahr der Schwerpunkt der 8d auf dem Schwerpunkt Ökosystem Gewässer. Um die Jugendlichen für komplexe Themen wie Gewässerschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren und zu zeigen, dass persönliche Initiative – wie z.B. im Rahmen der Aktion „Plastikpiraten“ einen großen Unterschied macht, nahmen die Schülerinnen und Schüler der 8d an der bundesweiten Citizen-Science-Aktion für Jugendliche „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ – eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil. Bei sogenannten Citizen-Science-Aktionen (Bürgerwissenschaft) bringen sich an Wissenschaft interessierte Menschen direkt in den Forschungsprozess ein. Die Jugendaktion „Plastikpiraten“ ist so ein Projekt: Es trägt zur Forschung über die Verbreitung von Makro- und Mikroplastik in und an deutschen Flüssen bei.

Exkursion ans Rheinufer

Zentrale Fragestellungen an die Plastikpiraten waren: Wie stark sind deutsche Fließgewässer und Meere mit Plastikmüll belastet? Welche Arten von Kunststoffen lassen sich besonders häufig in der Umwelt finden und welche Auswirkungen hat das auf unsere Meere und Ozeane?

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Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, startete die 8d am 17. November 2016 unter der Leitung der Biologielehrerin Kerstin Holbe und weiteren pädagogischen Begleitung von Frau Pauly, ihre Exkursion ans nahegelegene Rheinufer. Alle Schülerinnen und Schüler erhielten ein Aktionsheft als Hilfestellung sowie Orientierung für die Exkursion und als wissenschaftliche Anleitung zur Datenerhebung. Um einen Überblick über den Müll am und im Fluss zu bekommen und diesen zu erfassen, wurden Kleingruppen gebildet, die sich mit unterschiedlichen Methoden und Fragestellungen mit jeweils einem Aspekt der Müllproblematik beschäftigten.

Um auch an dem Mikroplastiksampling teilzunehmen, wurde ein ganz spezielles Fangnetz für 60 Minuten in den Rhein gehängt.

Mikroplastikpartikel sind kleiner als 5 Millimeter. Sie entstehen wenn Makroplastikteile wie z.B. Fischernetze, Plastikflaschen, Feuerzeuge oder Flipsflops im Ozean durch die Sonnenstrahlung, den Salzgehalt und die Wellenbewegung in immer kleinere Teile zerbrechen. Mikroplastikpartikel stellen eine große Gefahr für die Meeresbewohner dar. Aufgrund chemischer Eigenschaften lagern sich organische Giftstoffe an die kleinen Plastikpartikel an. Werden dann dies Partikel von z.B. Planktonfressern mit Beute verwechselt, nehmen diese die Schadstoffe auf und bringen sie so in die Nahrungskette ein.

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Auswertung

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Im Anschluss an die Exkursion wurden die Proben ausgewertet. Mikroplastik musste von Bruchstücken und Pellets getrennt werden und anschließend wurden alle Mikroplastikfragmente ausgezählt.

Alle Ergebnisse hielten die Schülerinnen und Schüler in ihren Aktionsheften fest und wurden zudem mitsamt der Fotos auf der Website vom Wissenschaftsjahr hochgeladen.

Wer mehr über die Ergebnisse der Rheinpiraten und den anderen teilnehmenden Gruppen erfahren möchte, kann unter folgenden Link weiterlesen: www.wissenschaftsjahr.de/jugendaktion

Die Ergebnisse werden Teil einer wichtigen Studie

Die Daten aller Projektgruppen werden durch die Kieler Projektwerkstatt wissenschaftlich ausgewertet. Untersuchungen  der Proben aus dem Fangnetz mit der Fluoreszenzlampe machen erst sichtbar, wie viel Mikroplastik (hier als weiße Punkte erkennbar) sich im Rheinwasser befinden.

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"Rheinpiraten" geehrt

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Am Donnerstag, dem 6.4.17, erhielt die Klasse 8d im Rahmen der Jugendaktion „Die Plastikpiraten - Das Meer beginnt hier!“ eine durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgestellte Urkunde. Der Schulleiter dankte den „Rheinpiraten“ - so der selbst gewählte Name der Klasse - für das Engagement, das sie bei der Citizen-Science-Aktion zum Thema Meere und Ozeane im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2016/17 gezeigt habe. Erfolgreich führten die Jugendlichen Untersuchungen am Rhein durch und leisten mit den Ergebnissen ihren Beitrag zu einer wissenschaftlichen Studie über die Verbreitung von Plastikmüll in und an Flüssen in Deutschland.

Eine durch das Bundesministerium ausgestellt Urkunde zur Jugendaktion wurde von Herrn Dr. Hillen persönlich mit Glückwünschen und Dankesworten für das von den Schülerinnen und Schülern gezeigte Engagement, der Klasse überreicht.

Abschluss - Besuch der MS Wissenschaft

Zum Abschluss des Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane besuchte die 8d am 25. April 2017 das Ausstellungsschiff des Bundesministeriums für Bildung und Forschung - die MS Wissenschaft. In der Mitmach-Ausstellung „Meere und Ozeane“ gingen die Schülerinnen und Schüler auf eine Forschungsexpedition: Sie erkundeten die Biodiversität mariner Lebensräume und bekamen Einblicke in die vielseitige Arbeit von Forscherinnen und Forschern.

An Mitmach-Exponaten erlebten die Schülerinnen und Schüler, welche Bedeutung die Weltmeere für das Klima haben, welche Rolle sie als Rohstoffquelle spielen und wie wir die Ozeane schützen und sinnvoll nutzen können, ohne sie auszubeuten

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Zu guter Letzt sollten die Schülerinnen und Schüler folgende Frage beantworten:

Wie hat sich der Begriff „Wissenschaft“ im Laufe der Aktion für dich verändert?

 Hier nur einige Antworten:

  •  „Wissenschaft“ heißt nicht, immer nur Experimente zu veranstalten, es heißt auch sich mit wichtigen Dingen auseinanderzusetzen.
  • Man kann selber etwas ausprobieren.
  • Dass „Wissenschaft“ auch in der Natur vorkommt.
  • Mir ist aufgefallen, dass der Begriff „Wissenschaft“ nicht nur alte Leute in Laboren bedeutet.
  • Man muss viel forschen und ist lange draußen. Außerdem braucht mal viel Geduld.
  • Dass man auch mal was draußen macht und nicht nur drinnen sitzt.
  • Ich dachte immer, „Wissenschaft“ wäre immer nur irgendetwas auszurechnen. Jetzt weiß ich, dass man auch viel Praktisches macht.
  • „Wissenschaft“ ist nicht nur im Labor stehen und irgendwelche „Explosionen“ machen.
  • „Wissenschaft“ bedeutet auch Citizen-Science. Das finde ich gut.

 Kerstin Holbe