Das KFG in Eisleben, Wittenberg und Eisenach

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Ein erzbischöfliches Gymnasium auf Spurensuche in Sachen Reformation, wo gibt’s denn sowas? – Antwort: am Kardinal-Frings-Gymnasium in Beuel-Süd, und zwar in diesem Jahr schon zum fünften Mal in Folge! Jeweils mit den evangelischen Schülerinnen und Schülern der achten Klassen macht sich die in unserer Gemeinde auch als Prädikantin bekannte und vertraute Religionslehrerin Christiane Bleck auf den Weg nach Sachsen-Anhalt und Thüringen, um den Anfängen der evangelischen Bewegung gleichsam „an den Originalschauplätzen“ nachzuspüren.

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Frau Bleck konnte dabei über die Jahre etliche persönliche Kontakte knüpfen, die es den Schülergruppen immer wieder ermöglichen, auch entlegene Winkel der angefahrenen Städte zu erkunden und Orte zu besichtigen, die im üblichen Reformations-Tourismus eher hintenanstehen.

Nachdem die Reise zu nachtschlafender Zeit begonnen hatte (Treffpunkt am Bus: 5.45 Uhr am Freitagmorgen) war die erste Station gegen Mittag die Lutherstadt Eisleben, der Geburts- und Sterbeort des Reformators. Beide Häuser bzw. die Ensembles, die man heute als solche ansieht (und entsprechend vermarktet), sind bestens erschlossen und von je  einem modernen Museums- und Verwaltungsgebäude umbaut. Vor Ort erwartete die Jugendlichen auch ein erstes museumspädagogisches Angebot, bei dem es galt, eine Lutherrose zu töpfern, das „theologische Familienwappen“ Martin Luthers.

Die Hauptstation der Reise war dann von Freitagabend bis Montagmorgen Wittenberg. Im Dunstkreis dieser alten Universitätsstadt entwickelte Luther sein neues, „evangelisches“ Verständnis der Gerechtigkeit Gottes. Die „Lutherin“  höchstpersönlich (also Martins Ehefrau, Katharina von Bora) führte uns am Sonntagnachmittag die Straßen und Gassen, gegen Abend abgelöst von einem „Knecht aus dem Hause Luthers“, der der Gruppe auf seine Weise sehr authentisch von Reformation und evangelischem Christentum berichtete.

Zwar waren leider weder Stadt- noch Schlosskirche (Luthers Predigtkirche bzw. „die mit der Thesentür“) von innen zu besichtigen, da sich auch Wittenberg derzeit an allen Ecken und Enden intensiv auf das 500-jährige Reformationsjubiläum vorbereitet. Dennoch ist gerade dieser Stadt mit dem Wohnhaus der Familie Luther, der Cranachschen Druckerstube, den beiden berühmten Denkmälern auf dem Marktplatz und dazu vielen Details, die ihre je eigene Geschichte atmen, ein besonderer Geistabzuspüren. (Wer kennt schon die historische, noch aus Luthers Zeiten stammende Katzenklappe am Wittenberger Rathaus?!) Auf der Rückfahrt gab es schließlich noch die obligatorische Rast in Eisenach, um auch die Wartburg erklommen zu haben.

Kurz-Fazit der Fahrt: Vier Tage Reformationsgeschichte live und in Farbe – „gefällt mir“!
Text und Fotos: Pfr. Christian Verwold, Nachfolge-Christi-Kirche, Beuel-Süd